Herzhafte, deftige Kartoffelsuppe

Rezepte für Kartoffelsuppen gibt es viele und jeder hat da so seine Vorlieben. Für mich ist dies die beste Variante. Meine Geheimzutat ist eine Scheibe Kasselerbraten, Kasselernacken oder auch ein übriggebliebener Kasselerknochen (Kasseler oder auch Kassler ist gepökeltes, teilweise auch leicht geräuchertes Fleisch). Das gibt ein herrlich deftiges Aroma. Ich finde es super, wenn die Suppe nicht nur ein pürierter Brei ist, sondern wenn auch merklich Würfelchen der Zutaten zu finden sind.

Generell kann ich die Suppe immer essen, hier aufgenommen hab ich sie allerdings im Rahmen eines kleinen Drei-Gänge-Menüs zum Herbstbeginn.

Die Menge ist für eine Vorspeise zu groß (ist auch für sechs Hauptspeisen gut), aber die Suppe kann man auch am Folgetag noch essen, wenn sie nach dem Abkühlen im Kühlschrank gelagert wurde. Alternativ kann man vom Fond etwas abnehmen und einfrieren und mit einer kleineren Menge Kartoffeln weiterarbeiten.

2kg Kartoffeln
1 Bund Suppengrün
1 große Zwiebel
1 dicke Scheibe Kasseler
3 Karotten
200ml Sahne
1EL Tomatenmark
0,5 TL Senfsaat
2 Lorbeerblätter
6 Pimentkörner
6 Wacholderbeeren
1 Knoblauchzehe
1 Nelke
Ggf. Macis (Muskatblüte)
Muskatnuss
Evtl. Kräuter
Salz
Pfeffer
Ggf. Chilli
Topping nach Wahl
2,5 L Wasser

Als ersten Schritt kochen wir uns einen Fond, in dem wir dann im zweiten Schritt die Kartoffeln garen.

Bei den Kartoffeln wäre die ideale Kombination für die Einlage festkochende und für den zu pürierenden Teil vorwiegend festkochende zu verwenden. Es funktioniert und schmeckt aber auch prima nur mit vorwiegend festkochenden Kartoffeln.

Die Suppe ist schon toll, dennoch ist ein kleines Topping nicht nur fürs Auge eine schöne Sache. Ich mag einen Klecks Crème Fraîche und darauf entweder Gemüse-, Speck-, Schinken- oder Choritzowürfel oder auch was fischiges, z.B. Nordseekrabben oder Flusskrebs-Schwänze. Einfach mal gucken, was im Kühlschrank ist oder worauf man gerade Lust hat.

Im dicken Bund Suppengrün vom Markt sind eine halbe Stange Lauch (Porree), ein halber kleiner Sellerie mit Grün, eine Petersilienwurzel, Petersilie und 3 Karotten.

Gemüsefond herstellen
Kartoffeln und die Karotten (außer die vom Suppengrün) vorerst beiseite stellen.

Das Suppengrün putzen, ggf. schälen und grob würfeln.

Zwiebel säubern, halbieren und mit Schale scharf auf der Schnittfläche im Suppentopf anbraten. Die Schnittfläche soll wirklich dunkel werden. Wenn Sie Farbe bekommen hat, das Tomatenmark zugeben und kurz fettlos mit anschwitzen. Jetzt das Suppengrün, die geschälte, angedrückte Knoblauchzehe, die Gewürze (Macis sofort, Muskatnuss-Abrieb erst später, s.u.), wenn Vorlieben existieren, entsprechende Kräuter (ich nehme gern zwei Zweige Thymian) mit hinein sowie das Kasseler zugeben und mit Wasser auffüllen.

Besonders wenn später durch ein Tuch passiert wird, können die Gewürze einfach mit in den Topf, ich verwende jedoch meistens ein Teesieb, in das ich die Gewürze tue und das ich später ganz einfach entnehmen kann.

Tomatenmark und Zwiebelschale geben beide eine Menge Farbe (Zwiebelschale wird ja auch zum Färben von Ostereiern verwendet). Will man das Kartoffelgelb strahlend leuchtend haben, dann diese Komponenten weglassen. Ich mag es so allerdings gern.

Einmal aufkochen und dann 45 Minuten seicht köcheld auskochen.

Gemüsewürfel-Einlage

In der Zwischenzeit die Extra-Karotten putzen und fein würfeln. Ebenso ein paar dicke Kartoffeln schälen und fein und sauber würfeln. Beides in einem Extratopf Beiseite stellen.

Passieren

Die restlichen Kartoffeln schälen und grob kleinschneiden (werden püriert, daher reicht es grob).

Aus dem Suppentopf die Fleischscheibe herausnehmen und den Rest durch ein feines Sieb absieben. Wenn man alles durch ein Passiertuch gibt und vorsichtig (heiß) ausdrückt, wird es noch feiner und auch die Farbe wird etwas heller (wenn man Tomatenmark und Zwiebelschale verwendet hat). Das ausgekochte Gemüse etc. wird entsorgt, die Fleischscheibe kann entweder später als Einlage oder einfach als Brotaufschnitt für den nächsten Tag dienen.

Der entstandene Gemüsefond ist schon superlecker und hat zudem diese gewisse Note von dem Kassler. Wow!

Jetzt wird es zur Kartoffelsuppe

Vom klaren Fond kommen ein paar Kellen in den Topf mit den Möhren- und Kartoffelwürfeln, der große Rest kommt einfach wieder in den Suppentopf. Darein kommen die grob geschnittenen Kartoffeln und werden darin gar gekocht.

Währenddessen auch die fein gewürfelten Kartoffeln und Möhren bissfest garen.

Im Suppentopf kommt, sobald die Kartoffeln gar sind, der Stabmixer zum Einsatz. Ist eine feine, sämige Konsistenz erreicht, geben wir nach Geschmack und Konsistenzvorliebe die Sahne, sowie die feinen Würfel aus dem zweiten Topf hinzu und es wird abgeschmeckt, jetzt auch mit frisch geriebenem Muskat.

Tipp: Wenn ihr befürchtet, dass ihr zu viel Flüssigkeit habt und die Suppe für Euren Geschmack zu dünn werden könnte, dann nehmt vorm Pürieren etwas Flüssigkeit ab und ergänzt sie ggf. wieder, bis die bevorzugte Konsistenz erreicht ist. Bleibt Gemüsefond übrig, einfach einfrieren und bei Gelegenheit verwenden.

Nebenbei das Topping zubereiten und alles anrichten. Die Flusskrebs-Schwänze haben wir in einer Pfanne etwas erwärmt, da sie einfach echt kühl waren. Aber auch Schinkenstreifen waren eine einfache und schöne Sache.

Mjam, ich könnte schon wieder…

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Beste Grüße Jörg

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  1. Drei-Gänge-Menü zum Herbstbeginn 2014 - Cooking-Fun - […] das war die Menüfolge: Vorspeise: eine wirklich herzhafte Kartoffelsuppe Hauptgericht: Rinderrouladen mit Semmelknödeln und Rosenkohl Nachtisch: Grießbrei mit […]

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