Wakame Salat

22. Juni 2017
Jörg
Dieser schnell zuzubereitende, knackig frische Salat mit Sesam- und Meeraroma ist nicht nur für ein asiatisches Menü ein Bringer sondern (mein bevorzugtes Einsatzgebiet) auch als Beilage zu Burgern oder Steak. Ein toller Kontrastpunkt. Das Rezept hab ich im Rahmen eines Sushi-Experimentes aufgeschrieben und jetzt noch mit Fotos ergänzt.

Wakame, was ist das?
Wakame (oder wie ich sagen würde wenn ich Botaniker wäre: Undaria pinnatifida) ist eine Braunalgenart aus der Ordnung der Laminariales, die vor Japan, Korea und China gedeiht. Auch in Frankreich wird sie schon in Unterwasserfarmen angebaut. Hierzulande werden die fleischigen Blätter in getrockneter Form angeboten und da sehen sie nicht gerade wie eine leckere Speise aus. In Japan werden auch die besonders nährstoffreichen Wurzeln (Makabu) angeboten und verzehrt.
Wakame schmeckt nach Meer aber nicht im Sinne von fischig sondern mehr salzig und würzig.

Die Alge ist reich an Proteinen und bringt viele Vitamine (A, C, E, B6, B12) und Mineralstoffe (Calcium, Magnesium und Phosphor) mit. Sie enthält auch Alginsäure, Fucuiodan und Fucoxanthin. Letztlich ist Wakame jodhaltig (10-15mg stecken in 100g getrockneter Wakame), das ist gut für Menschen mit Jodmangel, aber ältere Menschen, Kinder und Kranke sollten auf einen nicht zu hohen Jodspiegel achten.

PS: Manch andere Algenart darf wegen zu hoher Jodwerte in Deutschland gar nicht verkauft werden. Man kann den Jodgehalt übrigens durch längeres Einweichen (etwa 4 Stunden) reduzieren.

Zugegeben denken wohl viele Deutsche bei Algen eher an unschöne Duftnoten im Urlaub an Nord- und Ostsee. Die haben aber nichts (so gar nichts!) mit für den Verzehr kultivierten Algen zu tun. Echt nicht! Was bei uns exotisch anmutet, ist in Japan so alltäglich wie bei uns das Brötchen. Wakame findet sich z.B. auch gern als Einlage in der bekannten Miso-Suppe.

Okay, nach der Exkursion ins Algenreich nun aber zum Salatrezept:

50g getrocknete Wakame Algen (1 Tüte)
3EL Sesamöl
3EL Reisessig
1EL Ketjap Manis
1EL Limettensaft
0,5EL Rohrzucker
2EL Sesamsaat hell

Optional:
Kirschtomaten
Brechbohnen
1TL frisch geriebener Ingwer
1Zehe Knoblauch, feinst geschnitten
1EL Koriandergrün, frisch gehackt
1TL Chilipulver

Die Algen gibt es hier wie gesagt nur in getrockneter Form und müssen eingeweicht werden. Also spült sie einmal kurz ab und legt sie dann für etwa 15 Minuten in eine Schale mit ausreichend lauwarmen Wasser, dabei vergrößern sie ihr Volumen auf etwa das dreifache und die grüne Farbe kommt wieder zum Vorschein. Dann gießt ihr das Einweichwasser weg, spült die Alge nochmals mit frischem Wasser ab und drückt sie behutsam aber kräftig aus, um überschüssiges Wasser zu entfernen (sonst verwässert der Salat und das Dressing haftet nicht so gut an).

Wenn Euch die Algen zu dick oder zu lang sind, gegebenenfalls in gefälligere Streifen schneiden.

Aus Sesamöl, Reisessig, Ketjap Manis (oder milde, helle Sojasauce), Rohrzucker und Limettensaft wird nun das Dressing gemischt (Abschmecken nicht vergessen, es soll eine schöne Balance aus Süße und Säure mit einem Aroma von Sesam erreicht werden). Das Dressing mit den Algen vermengen.

Nur mal so als Idee: Beim Dressing könnt Ihr nach eigenem Geschmack variieren und es mit typisch asiatischen Aromen wie z.B. klassische Sojasauce, Ingwer, Knoblauch, Koriander oder Chili ergänzen. Ich möchte jedoch Algen- und Sesamaroma im Vordergrund haben und lasse diese Zutaten raus.

Für einen erweiterten Salat kann man auch noch blanchierte und abgekühlte Brechbohnen oder halbierte Kirschtomaten zugeben.

 

Die Sesamsaat kurz fettlos in einer Pfanne anrösten, bis die ersten Körnchen anfangen zu springen, dann über den Salat streuen.

 

Na, dann lasst es Euch schmecken

 

PS: Wakame kann man auch als Gemüse anbieten, dazu gibt man die Alge für etwa 30 Sekunden in sprudelnd kochendes Wasser und schreckt sie dann sofort in ausreichend Eiswasser ab (das Blanchieren sorgt für eine satt grüne Farbe).

PS2: Die Bezeichnung „Ketjap“ für eine Würzsauce haben die Briten aus Malaysia mitgebracht und für den Tomaten-Ketchup zweckentfremdet.

PS3: Der Salat ist bei Lagerung im Kühlschrank auch in den Folgetagen noch sehr lecker.

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Beste Grüße Jörg

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3 Kommentare

  1. Wir empfehlen diese biologische Alternative als Iodzufuhr statt Fisch gerne unseren Patienten mit guten Erfolg, beispielsweise bei Schilddrüsenunterfunktion und sogar bei Hashimoto, wenn dieser ausreichend mit Selen substituiert ist. Vielen Dank für dieses schmackhafte Rezept und dass wir darauf zurückgreifen dürfen.

    Antworten
  2. Wie bekommt man den den fischigen duft weg?
    Habe jetzt verschiedene Bio-Wakame probiert, und alle duften doch etwas gewöhnungsbedürftig.

    Wäre da sehr Dankbar für einen Tipp.

    Liebe Grüße
    Lena

    Antworten
    • Hallo Lena,
      evtl. hilft es ja, die Algen mehrfach vorm Einweichen abzuspülen. Aber Sie haben schon ein eigenes Aroma. Vom Duft her, hab ich das allerdings gar nicht so unangenehm empfunden. Habe da leider keinen Wundertrick. Aber frag doch mal in einem Asia-Laden oder auf der Herstellerwebsite nach Tipps…
      Liebe Grüße zurück
      Jörg

      Antworten

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