Bärlauch

Der Bärlauch (Allium ursinum) duftet aufgrund der enthaltenden Schwefelverbindungen nach Knoblauch und hat früh im Jahr Saison (März – April). Er soll gut für das Herz-Kreislauf-System sein, u.a. durch den Inhaltsstoff Allicin.

Als ich auf einer ausgiebigen Fahrradtour – als Beschäftigungs-/Bewegungsmaßnahme während der Corona-„Isolation“ – Anfang April durch den Deister (nahe Hannover) fuhr, stieg mir dieser angenehm dezente Duft von Knoblauch in die Nase.

Ich habe angehalten, geschaut woher es duftet und habe mich tatsächlich getraut, ein wenig davon zu sammeln. Gut, dass mir mal erzählt wurde, wie ich den Bärlauch von seinen richtig giftigen Doppelgängern (Maiglöckchen und Herbstzeitlose) unterscheiden kann: Da sind der Duft nach Knoblauch, die matte Blattunterseite und das einzeln aus Stängeln wachsende Blatt.

Ich bin so dermaßen auf den Geschmack gekommen, dass ich die nächsten Radtouren wieder an meiner Sammelstelle vorbeiführend geplant habe – wir sprechen hier von 70-100 km! Und immer wieder habe ich etwas mitgenommen und zubereitet.

Nur letztes Wochenende (Ende April) stand der Bärlauch dann doch in Blüte. Das sieht zwar schön aus, aber der Geruch war unangenehm und man sagt (ich weiß nicht, ob es wirklich stimmt), auch geschmacklich sei er mit der Blüte durch. Aber hey, es war jetzt auch genug.

 

Erstes Wochenende: Bärlauchspätzle

Einfach in den Spätzleteig etwas frisch kleingehackten Bärlauch einarbeiten (Menge nach Geschmack, es braucht aber nicht viel) und normal weiterverarbeiten.

 

Zweites Wochenende: Bärlauch-Sahne-Soße

Ich hatte so leckere Kartoffeln, die ich nur gekocht habe. Für die Soße habe ich eine Zwiebel klein gewürfelt und in der Pfanne farblos angeschwitzt, dann den in Streifen geschnittenen Bärlauch und einen guten Schuss Sahne dazu und alles etwas einkochen lassen. Dabei mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Drittes Wochenende: Bärlauch-Pesto

Pesto, wer kennt nicht den Klassiker Pesto alla Genovese, ist sowieso schon mal lecker und dann hält sich so ein Pesto im Kühlschrank auch noch für längere Zeit, wenn es von einer Ölschicht bedeckt wird und das Glas richtig sauber war.

für etwa 3 Gläser
200g Bärlauch
200-300ml Olivenöl
200g Nüsse*
150g Parmesan
2-3EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer

*Nüsse: Ich hatte gerade nur Cashewkerne da, die habe ich fettlos in der Pfanne angeröstet und dann verwendet. Mit Walnüssen oder/und Pinienkernen geht das auch. Ganz nach Geschmack und was gerade verfügbar ist.

Bärlauch waschen, trocknen und grob kleinschneiden, Parmesan frisch reiben.

Alles im Mixer zu einem samtigen, sämigen Brei mixen und mit Salz, Pfeffer und Zitrone abschmecken. Zunächst 200ml Olivenöl zugeben und je nach Konsistenz Olivenöl ergänzen. Dann alles in saubere Gläser abfüllen und mit einer Olivenölschicht bedecken. Am besten im Kühlschrank lagern.

Ich hatte das Pesto zu Tortellini, es schmeckt aber auch zu normalen Nudeln oder auch zu Fleisch und als Dip beim Grillen oder oder oder.


Ich denke, die Bärlauchsaison habe ich in diesem Jahr gut ausgeschöpft und nächstes Jahr weiß ich dann auch, wo im Wald er wächst.

 

PS: Mehr zur gesundheitlichen Wirkung von Bärlauch findet Ihr z.B. bei der Flora-Apotheke.

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Beste Grüße Jörg

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