Spätzle

8. April 2014
Jörg

Es ist schon eine Weile her, dass mir ein Spätzlebrett zusammen mit einem handlichen Schaber geschenkt wurde. Bislang stand es zwischen den Brettern dumm und unbenutzt rum. Zeit, das zu ändern und das schwäbische Grundnahrungsmittel selbst einmal herzustellen.
Das Spätzlebrett hat an einer Seite einen Griff (wie eine Verlängerung) und auf der anderen Seite eine über die gesamte Breite reichende spitze/flache Kante. Man hält das Brett am Griff, taucht es in das kochende Wasser des darunter stehenden großen Topfes, tut etwas Teig darauf, streicht diesen mit einem Messerrücken bzw. meinem Schaber flach über das Brett und schabt Streifen des Teiges direkt über die flache Kante in das Kochende Wasser. Die flache Kante sorgt dafür, dass die Teigstreifen nicht am Rand hängenbleiben.
Das klingt einfacher als es ist und von perfekter Gleichmäßigkeit beim Endprodukt kann man noch nicht sprechen aber Übung macht den Meister. Zudem macht es echt Spaß, wenn man es nicht gerade eilig hat. Es gibt aber auch Spätzlepressen und –hobel, die aber mehr kosten und viel Platz im Küchenschrank verbauen.

für 4 Personen:
400g Mehl
4 Eier
2TL Salz
120-160ml Wasser

Die Zutaten in einer Schüssel miteinander verrühren, bis ein glatter Teig entsteht, der dann beginnt leichte Blasen zu schlagen. Der Teig sollte in der Konsistenz leicht zähflüssig sein. Beim Schaben vom Brett eher etwas flüssiger, beim Hobel etwas fester und beim pressen noch etwas fester. Hier hilft nur Erfahrung sammeln.
Den Teig ca. eine Viertelstunde ruhen lassen. In der Zwischenzeit kann man schon mal ausreichend Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und etwas salzen.

Wenn die Spätzle später weiterverwendet werden sollen und abkühlen müssen/dürfen, dann noch eine Schale mit Eiswasser zum Abschrecken bereitstellen. Das Abschrecken verhindert das Zusammenkleben und stoppt den Garprozess

Dann braucht es noch einen Durchschlag zum Auffangen und Abtropfen der fertigen Spätzle.

Nun kommt wie oben bereits erwähnt ein nicht zu großer Klecks Teig aufs Brett, wird flachgestrichen und dann streifenweise ins kochende Wasser geschabt. Beginnt erst mal mit 2-3 Streifen und schmeckt nochmal ab, jetzt könnte man noch nachsalzen und noch einmal durchkneten. Dann startet die Fleißarbeit. Zwischendurch im Wassertopf mal durchrühren, damit die Spätzle nicht zusammenkleben, das ist besonders dann ein Problem, wenn man eine Spätzlepresse verwendet.

Wenn die Spätzle an die Wasseroberfläche kommen, sind sie fertig und müssen mit einem Schaumlöffel abgeschöpft werden. Damit sollte man sich nicht zu viel Zeit lassen, denn dann werden sie teigig. Weiter geht es entweder direkt zum Abtropfen oder mit Zwischenstation Eiswasser. Beim sofortigen Verzehr ggf. noch einmal kurz den Durchschlag in den heißen Dampf des kochenden Wassers halten, um sie erneut auf Temperatur zu bringen.

Kalte Spätzle kurz in Butter in der Pfanne erwärmen oder bei ca. 80-100°C für 15-20 Minuten auf einem Backblech mit Backpapier (gebt ein paar Butterflocken dazwischen).

PS: Für Spätzle als Beilage ist die Menge evtl. etwas zu viel. Kommt auf den Hunger der Mitesser an.
PS: Die Teigmenge auf dem Spätzlebrett auf den Fotos hat sich als zu viel herausgestellt, lieber mit etwas weniger arbeiten, das geht besser und letztlich schneller.

Einen mit frischem Bärlauch versetzten Ansatz haben wir bei einem Freund mit einem Spätzlehobel hergestellt, das geht bei der richtigen Konsistenz für uns Anfänger doch etwas fixer, sieht meiner Meinung nach aber nicht so schön aus.

Print Friendly, PDF & Email

Schmeckt's ?

Berichtet doch mal, wenn Ihr ein Rezept oder gar ein ganzes Menü gekocht habt. Auch konstruktive Kritik ist willkommen. Nutzt einfach die Kommentarfunktion unter den Rezepten…

Beste Grüße Jörg

Meine Favoriten

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. Boeuf Stroganoff - Cooking-Fun - […] leckere Soße entsteht, braucht es eine Beilage, die die Soße aufnehmen kann. Wir haben uns für Spätzle […]
  2. Bärlauch - Cooking-Fun - […] in den Spätzleteig etwas frisch kleingehackten Bärlauch einarbeiten (Menge nach Geschmack, es braucht aber nicht […]

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert