Es sei vorweggenommen, dass wir einen wunderschönen Abend hatten und neben leckerem Essen empfand ich die Geschichten zu den einzelnen Gängen besonders spannend. Es gab persönliche, emotionsbehaftete Einblicke in die Kindheit und Familie unserer Gruppenmitglieder. Susanne als Gastgeberin hat eine unserem Alter angepasste Dekoration mit Prilblumen und eine Musikplaylist mit Schlagern und Freddy Quinn etc. vorbereitet. Die altbekannten „Prilblumen“ sorgen für die ersten Geschichten, sie kannte jeder von den Fliesen in Omis oder/und Muttis Küche. Herrlich zu hören, wie viele Parallelen ganz unterschiedliche Menschen doch haben…
Vorspeise: Heringssalat ohne Hering von Peter und Renate
Peters Mutter mochte keinen Fisch, blickte aber immer auf den von allen anderen Familienmitgliedern heiß geliebten Heringssalat. Was macht eine findige Mutti in diesem Fall? Richtig, Sie baut den Salat nach… Ohne Hering. Und da sie ihn nie probiert hat, ging es eher nach der Optik, da sie natürlich nicht genau wusste, welche Zutaten typisch sind. So entstand ein toller Heringssalat ohne Hering. Wir waren alle begeistert.
Peter hat serviert und uns raten lassen was es sei. Die Optik sagte: Heringssalat. Und auch nach dem ersten Bissen tippten wir immer noch auf Heringssalat. Nur langsam haben wir realisiert, dass da irgendwie kein Fisch drin ist. Den Salat werd ich ganz bald mal wieder nachkochen. Danke Peter!
Grießnockensuppe von Hubert und Anne
Grießnockensuppe auf Basis von ausgekochtem Rindfleisch, aus Huberts Mutterküche. Er kommt halt aus dem Knödellandstrich Deutschlands, dort gab es zu allem Knödel oder ähnliche Konstrukte. Leider konnte Hubert nicht mitessen, er musste auf die Kids aufpassen.
Hauptgericht: Kasslerbraten von Susanne und mir
Susanne und ich haben als Gastgeber die Bürde des Hauptgerichts. Wir hatten beide an einen Kasslerbraten gedacht. Letztlich haben wir ein Rezept meiner Mutter gewählt, da es gut vorzubereiten ist: Kasselerbraten im Bratschlauch.
Diese Zubereitung war damal was ganz neues, geriet dann aber irgendwie in Vergessenheit und erlebt derzeit durch eine gehobene Experimentierfreudigkeit in der modernen Küche eine kleine Renaissance (empfinde ich so, hab da keine Statistik). Das Rezept hatte ich hier bereits veröffentlicht. Wir haben dazu Kartoffelpüree sowie grüne Bohnen serviert. Die Kombination war sehr lecker und den Gästen hat es lecker geschmeckt (es wurde noch Nachschlag gewünscht). Wir haben die Menge meines Rezeptes mehr als verdoppelt, so dass wir zwei Bratenstücke nebeneinander im Schlauch hatten. Die Garzeit hat sich dadurch auch etwa um 20/25 Minuten verlängert. Auch beim Bratschlauch gab es Veränderungen, es gab keine Naht und zum Verschließen gab es Spezialclips, die auch den kleinen Einschnitt überflüssig gemacht haben. Mein Tipp: Unbedingt auf der Packung des Schlauches die Anwendung nachlesen!
Nachtisch: Fruchtcreme von Katrin und Andreas
Katrin und Andreas servierten zum Abschluss den typischen Weihnachtsnachtisch aus Katrins Familie. Eine fruchtige Cremspeise mit Gelatine aus einem ganz alten preußischem Kochbuch. Herrlich waren Katrins Schilderungen über die seitenlangen Erklärungen von Küchentechniken, die heutzutage als selbstverständlich vorausgesetzt werden. (Wie koche ich Wasser?) Eine Hilfe auf dem Weg zur guten Hausfrau im Bild der klassischen Rollenverteilung von damals…
Beim Quiz fragte Susanne „Wissen“ aus den 70ern und 80ern ab… Ein Beispiel: Wie kündigte Ilja Richter in seiner Fernsehshow DISCO Künstler an? Richtig! „Licht aus, Spot an.“
Astrid und Susannes Kids waren auch dabei. Toller Abend, tolle Geschichten, tolle Menschen.
Ich freue mich auf unseren nächsten Abend zum Thema „Fingerfood“
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