Friendsgiving

Ja ich weiß, mein Thanksgivingdinner wiederholt sich (vorletztes Jahr habe ich bereits mit „Joy in repetition“ getitelt), aber da es mir ein wichtiger kulinarischer Meilenstein des Jahres ist, müsst Ihr da durch. Außerdem habe ich ein wunderschönes neues Wort gelernt: „Friendsgiving“ (übersetzt: Freunde-Dankfest).

Friendsgiving ist natürlich an das amerikanische Thanksgiving Fest angelehnt, das in den USA ein wichtiger Feiertag ist. Abraham Lincoln wollte das verfeindete Land einen, und erklärte Thanksgiving mitten im amerikanischen Bürgerkrieg 1863 zu einem jährlich wiederkehrenden Feiertag. Der amerikanische Kongress legte Thanksgiving 1941 schließlich auf den vierten Donnerstag im November fest. Der folgende Freitag wird gern überbrückt (daraus resultiert auch der „Black Friday“, da startet im Einzelhandel die Weihnachtssaison und die Menschen haben Zeit) und somit kommen viele Familien für bis zu vier Tage zusammen. Allein in den USA wird erwartet, dass mehr als 55 Millionen Menschen vor dem Thanksgiving-Feiertag reisen und rund 40 Millionen Truthähne verspeist werden. Thanksgiving ist also als Familienfest anzusehen, Friendsgiving dann eben für Freunde.

Thanksgiving und Erntedankfest werden hierzulande gern gleichgesetzt, der Ursprung ist jedoch unterschiedlich. Das erste Thanksgiving in den USA im Herbst 1621 war als ein Akt der Annäherung zwischen europäischen Siedlern und amerikanischer Urbevölkerung zu verstehen, die Ernte war da nebensächlich.

Okay, Ende der Geschichtsstunde. Ich habe es schon thematisiert, ich habe mit USA, Gründungsvätern und Ernte nicht viel am Hut, mir gefällt einfach der Termin, Anlass und die Truthahn-Idee nehme ich einfach mal mit. Draußen schon kalt, Weihnachtswahnsinn noch in den Startlöchern und somit haben die Freunde Zeit. Perfekt! Ich bin auch gern Host eines Festmahls, find ich schön. Da sich bei uns zum Jahresende die Familie zu diversen Geburtstagen und Weihnachten trifft, nutze ich den Termin, um einige meiner Freunde zu verwöhnen. Genau deswegen hat mich der Begriff „Friendsgiving“ so begeistert. Und das begehen wir jetzt:

 

Unser Friendsgiving-Dinner 2023:

Vorneweg gab es einen Kürbis-Cappuchino auf Basis meiner Kürbissuppe mit einem Sahnehäubchen.

Der Protagonist des Hauptganges ist ein mit Äpfeln (mein Gänsebraten-Einfluss) gefüllter Truthahn (genau genommen eine frische deutsche Pute) mit 8,4 kg Gewicht. Der braucht bei meiner Zubereitungsart dann seine 16 Stunden im Ofen.

Die Beilagen waren wie immer: Cranberrysoße, Süßkartoffelpüree, Cranberry-Rotkohl und leicht in Ahornsirup karamellisierte Karottenstifte.

Auch der Nachtisch ist, wie immer, meine Cranberry Panna Cotta mit Hannoverschem Butterkeks-Topping.

 

Ich wiederhole mich auch hier: Ich bin dankbar für die tollen Menschen, die ich Freunde nennen darf. Aber es ist auch immer schade, dass nicht alle an den Tisch passen…

Habt eine charmante und leckere Adventszeit!

Weinbegleitung

Zu einem großen Vogel gehört ein großer Wein. Es wurde eine 6 Liter Flasche INDIO, Montepulciano d’’Abruzzo.

… Alleine, die zu öffnen, hat riesigen Spaß gemacht.

Print Friendly, PDF & Email

Schmeckt's ?

Berichtet doch mal, wenn Ihr ein Rezept oder gar ein ganzes Menü gekocht habt. Auch konstruktive Kritik ist willkommen. Nutzt einfach die Kommentarfunktion unter den Rezepten…

Beste Grüße Jörg

Meine Favoriten

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert