1001 Nacht Menü

10. März 2014
Jörg

Inspiriert durch meine Schwägerin, wollte ich mich einmal selbst der persischen Küche annehmen. Allerdings habe ich das Gebiet noch etwas ausgeweitet: auch syrische und türkische Ansätze kamen mit in die Planung, so dass ich vom persischen Abend abwich und das Thema auf 1001 Nacht änderte. Das Ganze ist schon wieder etwas her aber in Anbetracht des nahenden Nouruz-Festes (das persische Neujahrsfest) am 20. März 2014 (17:57:07 Uhr), ist ein Anlass gegeben, den Beitrag hier zu präsentieren…

 

Der Fokus liegt schon deutlich auf dem Hauptgericht, so dass ich eher eine Knabberei als Vorspeise anbieten wollte. Persisch orientiert, plante ich Pistazien zum Knabbern ein. Aber etwas Richtiges brauchte es doch noch: ein leicht angeröstetes Fladenbrot mit einem Dip. Aber welchen? Meine Wahl fiel auf ein Püree auf Kichererbsen-Sesam-Basis, auch bekannt als Hummus. Es ist z.B. in Syrien, Palestina und Isreal quasi ein Grundnahrungsmittel. Außerdem wollte ich das auch schon immer mal selbst herstellen. Als antialkoholische Getränkealternative hatte ich zudem noch türkischen Ayran bereitgestellt, den haben wir jedoch im Kühlschrank vergessen. Wohl auch, weil der Weißwein so lecker war. In diesen Fall war es angenehm, keinem glaubensbedingten Alkoholverzicht verpflichtet sein zu wollen.

 

Beim Hauptgericht wollte ich eine volle Tafel mit mannigfachen Aromen und Geschmäckern präsentieren, deren verbindendes Element natürlich ein leckerer Basmati-Reis ist. Den bereite ich nach persischer Art mit Kruste (Tahdig) zu, ich nenn es wegen der Optik auch gern „Reiskuchen“. Für die Fleischkomponente hab ich zwei Ideen gehabt. Ich hab mich einfach für beide entschieden. Zum einen ein Schmorgericht mit Huhn auf Safran-Curcuma-Basis nach persischer Art und ein Lamm-Rind-Kebab (Hackfleischgericht) vom Backblech (ich hab leider keinen offenen Grill im Wohnzimmer), eine türkisch-persische Mischrezeptur.

Um das Huhn noch mit einer weiteren Geschmacksnuance zu versehen, reichte ich (auch eher persisch) säuerliche Berberitzen dazu, die aber karamellisiert wurden. Das Hackfleisch bekommt seinen finalen Geschmacks-Kick durch das leicht säuerliche Gewürz Sumaq. Geschmacksexplosionen!

Nur Fleisch und Reis wäre für die Küche des Orients aber untypisch. Der – man möge mir verzeihen – für mich typische und vom türkischen Restaurant bis zur Dönerbude bekannte Tomaten-Gurke-Salat darf natürlich nicht fehlen. Ebenso notwendig ist noch ein Knoblauchjoghurt, hier habe ich mit getrocknetem Knoblauch gearbeitet. Und da nicht alle Knoblauch mögen, hab ich noch eine zweite Joghurtvariation mit Gurke und Minze zubereitet. Letztlich reichte ich noch Mixed-Pickles für eine essigsaure Geschmacksnote.

Das Ziel war erreicht: die Tafel war gefüllt, der ganze Raum duftete nach exotischen Gewürzen, viele Geschmäcker kamen zusammen und kitzelten alle vorhandenen Geschmacksnerven, für jeden war etwas dabei und geschmeckt hat es scheinbar auch.

 

Nach dem Essen kommen dann wieder die Pistazien auf den Tisch, eventuell noch etwas Baklava (Süßgebäck) aus einer türkischen Bäckerei – die können das definitiv besser als ich! – und natürlich guter, schwarzer Tee, optimalerweise aus einem Samowar.

Tja, meine Gäste wollten keinen Tee und waren satt, daher kamen nur Pistazien und einen sehr guter Wodka auf den Tisch. Hey, es muss ja nicht alles autentisch sein, ich adaptiere ja nur ein paar super Ideen. Und sowieso: Erlaubt ist, was schmeckt und was sich die Gäste wünschen. 🙂

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Beste Grüße Jörg

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